Menschen treffen – Kontakte knüpfen – Mitmachen

Menschen treffen – Kontakte knüpfen – Mitmachen

Die Räume des Kulturtreffs Plantage hatten sich schon gut gefüllt, als die ersten Klänge des Old Damaskus Duo (Foto oben) ertönten. Eröffnet wurde der Informationsabend „Menschen treffen – Kontakte knüpfen – Mitmachen“ mit einer Ansprache des Bezirksbürgermeisters Rainer Göbel. Im Anschluss spielte noch einmal das Old Damaskus Duo auf klassischen Instrumenten der orientalischen Musik.

In der nachfolgenden Umbaupause hatten die Besucher*innen nun erste Gelegenheit sich an den Informationsständen verschiedener Initiativen aus dem Stadtbezirk und darüber hinaus, über Projekte zur Integration und über Möglichkeiten der ehrenamtlichen Mitwirkung zu informieren.

Im folgenden Programmblock auf der Bühne interviewte Pastor Manuel Kronast, Marina Röthlinger von der Seebrücke Hannover und Adam Wolf, der als Kapitän eines Rettungschiffes im Mittelmeer gefahren ist. Die Seebrücke ist eine internationale Bewegung, getragen von verschiedenen Bündnissen und Akteur*innen der Zivilgesellschaft, die versucht mit verschiedenen Aktionen in Hannover Aufmerksamkeit für die Situation von Flüchtlingen im Mittelmeerraum zu erregen. So haben sie es zum Beispiel geschafft, dass der Rat der Stadt, Hannover zum „Sicheren Hafen“ erklärt hat. Adam Wolf, der auch als Vertreter der Piraten Partei im Rat der Stadt sitzt, berichtete von seinen Erfahrungen als Kapitän der SeaWatch1 und betonte, wie wichtig die Arbeit der zivilen Seenotretter ist.

Im nächsten Informationsblock konnte Manuel Kronast Leon van Bömmel von Mission Lifline begrüßen. Aufgrund von Terminschwierigkeiten konnte er nicht persönlich nach Badenstedt kommen. So wurde er über Skype aus Lübeck zugeschaltet. Leon van Bömmel ist mehrfach als Sanitäter auf Schiffen der Mission Lifeline aus Dresden gefahren und berichtete eindrucksvoll von seinen Erlebnissen auf den Rettungsmissionen. Zum Beispiel von der Bergung einer Hochschwangeren aus einem Schlauchboot, das mitten in der Nacht zu sinken drohte.
Die Mission Lifeline rüstet zurzeit ein neues Rettungsschiff, die Rise Above, aus, das in Kürze ins Mittelmeer aufbrechen soll. Wie alle zivilen Seenotretter finanziert sich Lifeline ausschließlich durch Spenden.

In den Pausen zwischen den Programmblöcken hatten die zahlreichen Besucher*innen immer wieder Gelegenheit, an den Infoständen das Gespräch zu suchen, z. B. auch mit den Vertreter*innen der Flüchtlingsunterkünfte im Stadtbezirk oder sich am Büffet aus landestypischen Speisen zu stärken.

Als nächsten Programmpunkt auf der Bühne konnten wir das Erzählprojekt „Schreib das auf“ begrüßen. Drei Teilnehmer*innen haben Geschichten vorgetragen, die Ehrenamtliche, die sich seit Längerem in der Arbeit mit Flüchtlingen engagieren, in einer Schreibwerkstatt gesammelt haben. Die Erzählungen wurden in einem Buch zusammen gefasst, und berichten vom Wiedersehen einer Familie, die sich seit sechs Jahren nicht gesehen hat, dem Bemühen der Geflüchteten, alles richtig machen zu wollen, der Hilflosigkeit ehrenamtlicher Begleiter*innen zur Anhörung des BAMF oder Bildfetzen aus der verlassenen Heimat.

Zum Abschluss des Abends gab es noch einmal Musik. Das High Fly Jazz Trio spielte Titel aus dem Great American Songbook.

Wir bedanken uns bei allen Besuchern, den Organisationen für die Infostände und die Beiträge auf der Bühne. Ein ganz besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr den Mitarbeiterinnen des Kulturtreffs Plantage für die Vorbereitung und die Unterstützung des Abends.

Bitte Unterstützen Sie die Seenotretter:
https://sea-watch.org/spenden/
https://mission-lifeline.de/spenden/
https://united4rescue.com

Wer mehr über die Arbeit des Netzwerks11 erfahren möchte oder sich vorstellen kann, sich für Geflüchtete zu engagieren, kann sich an die EMail-Adresse info.netzwerk11@web.de wenden.

Manuel Kronast und Lutz Glasmacher
Netzwerk11 für Flüchtlingshilfe