Online Petition erfolgreich beendet!
Die Online Petition, Ein Traum, der zu scheitern droht: „INKLUSION“, hat in 6 Wochen 5508 Unterschriften erhalten und damit die erforderliche Anzahl von 5000 überschritten.
Als nächstes wird sich der Petitionsausschuss des niedersächsischen Landtages mit dem Thema auseinander setzen.
Wir gratulieren dem Elternbeirat der Gebrüder-Körting-Schule zu diesem ersten Erfolg und wünschen für die Zukunft alles Gute!
Ein Traum, der zu scheitern droht:
INKLUSION
Unterstützen Sie die Petition für bessere Grundschulen!
Zur Petition…
Wir, die Schulelternräte von fast zwanzig Grundschulen aus der Region Hannover, sind sehr beunruhigt über die geringen Einsatzzeiten von Sonderpädagogen an den Grundschulen in Niedersachsen. Wir empfinden die jetzige Situation der Inklusion als Mogelpackung, da unzureichende Mittel im Gießkannenprinzip auf alle Schulen verteilt werden. Ein Umdenken ist dringend notwendig.
Darum fordern wir den Niedersächsischen Landtag auf, die nachfolgend genannten Punkte zu realisieren:
1. Die Grundversorgung wird an die wachsende Zahl von Schülern/-innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf von 2 auf mindestens 5 Wochenstunden pro Klasse angepasst!
2. Die Grundversorgung wird über die oben geforderten 5 Stunden hinaus bedarfsgerecht so aufgestockt, dass die soziale Zusammensetzung eines Schulbezirkes berücksichtigt wird.
3. Die Grundversorgung wird nur dem präventiven Einsatz vor dem Verfahren zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf dienen!
4. Sonderpädagogen, die die Grundversorgung an einer Schule leisten, gehören dem betreffenden Schulkollegium an!
5. Der gemeinsame Unterricht in Grundschulen erfolgt durch multiprofessionelle Teams.
6. Vom Land wegen Personalmangels nicht zur Verfügung gestellte Lehrerstunden können von den Schulen kapitalisiert und zur Finanzierung von multiprofessionellen Teams genutzt werden. Der zu kapitalisierende Wert wird nach den realen nicht besetzten Lehrerstunden gebildet. Diese Mittel werden ausschließlich für die Inklusion zweckgebunden.
Begründung:
Bildung ist ein Menschenrecht. Sie ist die Basis für das Zusammenleben und den Wohlstand unseres Landes. Daran darf um keinen Preis gespart werden. Jedes Kind hat einen Anspruch auf individuelle Forderung und Förderung.
Wir müssen in die Zukunft von Familien und ihren Kindern investieren und inklusive Werte wie Akzeptanz und Respekt im sozialen Miteinander, die an unseren Schulen eine sehr wichtige Rolle spielen, fördern.
Leider sind in den letzten Jahren die Schulen im Zuge der Inklusion mit immer mehr Aufgaben und Problemen konfrontiert worden. Doch aufgrund der geringen Stundenzahl der Sonderpädagogen bleiben viele Schwierigkeiten und Aufgaben ungelöst oder an den Grundschullehrkräften hängen.
Unsere Vorstellung von Inklusion beinhaltet die Vermittlung inklusiver Werte wie Akzeptanz und Respekt im sozialen Miteinander. Ein lernförderliches Schulklima sollte die Entwicklung der sozialen und fachlichen Kompetenzen der Kinder fördern.
Derzeit werden in der Grundversorgung Sonderpädagogen mit nur 2 Stunden pro Klasse und Woche eingesetzt. Das ist zu wenig in Anbetracht der wachsenden Aufgaben:
1. Kinder mit sehr unterschiedlichen geistigen, körperlichen und sozio-emotionalen Voraussetzungen werden bei der Inklusion zusammen unterrichtet. Außerdem haben zunehmend mehr Kinder einen Anspruch auf einen Nachteilsausgleich, z. B. bei Lese-Rechtschreibschwäche oder Dyskalkulie. Da die Kinder einen sehr unterschiedlichen Unterstützungsbedarf haben, sind ein größerer Umfang und eine höhere Bandbreite an pädagogischer Unterstützung notwendig als ein Klassenlehrer allein leisten kann.
2. Zusätzlich kommen einige Kinder aus sehr belasteten familiären Verhältnissen und können ohne umfangreiche besondere Hilfen nicht in das Schulleben integriert werden. So sind viele Schülerinnen und Schüler BuT (Bildungs- und Teilhabepaket) berechtigt und viele Väter und Mütter sind alleinerziehend.
3. Außerdem stellt der Zuzug von geflüchteten Familien unsere Schulen vor neue Herausforderungen. Die meisten geflüchteten Kinder sprechen kein Deutsch, einige sind noch nicht alphabetisiert und viele Kinder sind traumatisiert.
4. Das Statistische Bundesamt stellte im Mai 2018 fest, dass sich an Grundschulen in Deutschland die Anzahl von Schülern/Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf seit Schuljahr 2006/2007 nahezu verdoppelt hat, obwohl Niedersachsen und das Saarland für diese Statistik keine Zahlen zur Verfügung gestellt haben. Es ist daher davon auszugehen, dass sich die Gesamtzahl mehr als verdoppelt hat.
Mit der derzeitigen Grundversorgung ist eine bedarfsorientierte inklusive Arbeit keinesfalls zu gewährleisten.
Die vorgesehene Zeit reicht nur dafür aus, dass die Sonderpädagogen die Grundschullehrkräfte im Umgang mit förderbedürftigen Kindern beraten. Ansonsten werden die Grundschullehrkräfte allein gelassen. Unter dieser Situation leiden auch die Kinder ohne besonderen Förderbedarf. Bisher wurden in der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen, die abgeschafft wird, in einer Klasse bis zu 16 Kinder unterrichtet. Beim Land Niedersachsen beschäftigte pädagogische Mitarbeiter unterstützten die unterrichtliche Tätigkeit der Lehrkräfte der Förderschulen. Den Grundschulen wurden keine gleichwertigen Ressourcen seitens der Landesregierung zur Verfügung gestellt, um die Herausforderungen der Inklusion meistern zu können. Nur multiprofessionelle Teams bestehend aus GS- und FöS-Lehrkräfte, Sozialarbeiter, Therapeuten, Erzieher, Sozialpädagogen und/oder Unterrichtsbegleitungen sind dieser Herausforderung gewachsen. Mit der Umsetzung dieser Forderungen erwarten wir eine schnellstmögliche Verbesserung der derzeit unbefriedigenden Lehr- und Lernsituation an den Grundschulen.
Die Schulelternräte folgender Schulen:
Grundschule Gebrüder Körting in Hannover · Grundschule Albert Schweitzer in Hannover · Grundschule Am Sandberge in Bemerode · Grundschule Stammesstraße in Hannover · Grundschule Oststadtschule in Wunstorf · Grundschule Salzmannstraße in Hannover · Grundschule Otze in Burgdorf · Grundschule Astrid Lindgren in Burgdorf · Grundschule Wilhelm Stedtler in Barsinghausen · Grundschule Wilhelm Busch in Hannover · Grundschule Am Lindener Markt · Grundschule Gudrun Pausewang in Burgdorf · Grundschule Beuthener Straße · IGS Roderbruch in Hannover · Grundschule Pestalozzistraße in Laatzen · Grundschule Rethmar in Sehnde · Grundschule Maria Sibylla Merian in Fuhrberg · Grundschule Otfried Preußler in Hannover · IGS Bothfeld in Hannover
Ich finde es ganz toll, dass sich die Eltern für bessere Bedingungen einsetzen und halte diese Absicht auch für notwendig. Ich hoffe, dass es noch viele Unterstützer gibt.